VWP Deutschland
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Aufgrund mehrerer Tankerunglücke mit u. a. über 10.000 toten Meeresechsen in Folge, drohten die Vereinten Nationen Ecuador im Jahre 2007 mit der Aberkennung des Weltnaturerbe-Siegels für das Galapagos-Archipel. Ecuador startete daraufhin die Initiative „Zero Fossil Fuel for Galapagos Islands“. Seit 2008 führt VWP auf den Galapagos-Inseln hierzu Projekte durch bzw. berät oder kooperiert mit ecuadorianischen Regierungsstellen und den Landesvertretungen von GIZ, KfW, BMU, IICA, WWF, UNDP.
Im Jahre 2008 führten ERGAL (Energia Renovable para Galapagos), der DED (Deutsche Entwicklungsdienst) und Autark 2000 eine Konzeptstudie zur Stromversorgung der Galapagos-Insel Floreana mit 100% erneuerbare Energie durch. Floreana ist mit ca. 140 Einwohnern und 5.000 Touristen pro Jahr die kleinste der vier bewohnten Galapagos-Inseln und wegen seines Artenreichtums an Vögeln, Schildkröten und Meerestieren bekannt.
Im Jahr 2010 erhielt VWP den Auftrag zur Installation von zwei mit Jatrophaöl betriebenen Generatoren als back up und Regelenergie für eine bereits vorhandene Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher. Die Galapagos-Insel Floreana war damit weltweit die erste Insel, deren Stromversorgung zu 100 % mit erneuerbaren Energien möglich war. Es kam zur Inbetriebnahme und Einweihung des Hybridsystems mit Jatrophaöl-Generatoren.
Als Auftraggeber verlangte das Land Ecuador nicht nur eine Motorgarantie über zwei Jahre. Zu den Aufgaben von VWP gehörte auch ein Wartungs- und Schulungsprogram über fünf Jahre für die lokalen Betreiber. Ausbildungsziel war die Selbstständigkeit des lokalen Bedienpersonals bei Betrieb, Wartung und Monitoring der vom Festland über 1.000 km entfernten Generatoren-Anlage. Hierzu gehörte auch die Logistik der Jatrophaöl-Beschaffung vom Festland (Produktionsstandort Manabi) nach Floreana und die dortige Lagerung in der neuen Tankanlage.
Von Anfang an war Floreana als Pilotprojekt und Lernobjekt geplant, bevor die Hybridtechnologie auf die nächsten, deutlich größeren Galapagos-Inseln übertragen werden sollte. Im Jahre 2017 wurde das ENERGAL Floreana Konzept von der Alliance For Rural Electrification (ARE) unter mehr als 60 Bewerbern als „Bestes Internationales Off-Grid-Projekt“ ausgezeichnet.
Das seit 2010 erfolgreich arbeitende 100 % erneuerbare Energien Hybridsystem auf Floreana wird derzeit in circa 20-facher Vergrößerung auf der benachbarten Galapagos-Insel Isabela repliziert. Das Hybridsystem aus fünf Jatrophaöl-Generatoren à 325 kWel., ca. 1000 kWp Photovoltaik und einen 300 kWh Lithium/Ionen-Batteriespeicher wurde im Jahr 2018 installiert und stellt Elektrizität aus erneuerbaren Energien für knapp 2.200 Bewohner und jährlich ca. 100.000 Touristen in Puerto Villamil bereit.
Die beiden Grafiken zeigen eine Simulation des erneuerbare Energien Hybridsystems zur Deckung des elektrischen Tageslastgangs von Puerto Villamil über 24 Stunden sowie ein Installationsschema des Hybridsystems mit Photovoltaik und Generatoranlage.
Für das verantwortliche Ing. Büro Lahmeyer International arbeitet Autark 2000 seit 2009 als Consultant für Motortechnologie und Kraftstoffqualität. Das Projekt wird von der KfW und dem Ecuadorianischen Ministerium für Energie und erneuerbare Energien (MEER) finanziert und von der Siemens AG als verantwortlicher Generalunternehmer durchgeführt. Das Hybridsystem ist mit fünf V8 Scania Motoren à 325 kWel. ausgestattet. Der Umbau der Motoren und die Flex-Fuel-Technologie für den Betrieb mit Jatropha und/oder Diesel wurde von DTS Design mit patentierter Motortechnologie von VWP geliefert.
Youtube-Video: Galapagos von DW Global 3000